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Weihnachten wird es für die Welt!

Weihnachten wird es für die Welt!
Mir aber – ist mein Lenz bestellt,
Mir ging in solcher Jahresnacht
Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
Stand Englein gleich der erste Traum!
Und aus dem eiskristall’nen Schoß
Rang sich die erste Blüte los –
Seitdem schau‘ ich nun jedes Jahr
Nicht was noch ist – nur was einst war!

Weihnachten wird es für die Welt!

Weihnachten wird es für die Welt!
Mir aber – ist mein Lenz bestellt,
Mir ging in solcher Jahresnacht
Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
Stand Englein gleich der erste Traum!
Und aus dem eiskristall'nen Schoß
Rang sich die erste Blüte los –
Seitdem schau' ich nun jedes Jahr
Nicht was noch ist – nur was einst war!

Adele Schopenhauer (1797–1849)

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Weihnachten wird es für die Welt!

Weihnachten wird es für die Welt!
Mir aber – ist mein Lenz bestellt,
Mir ging in solcher Jahresnacht
Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
Stand Englein gleich der erste Traum!
Und aus dem eiskristall’nen Schoß
Rang sich die erste Blüte los –
Seitdem schau‘ ich nun jedes Jahr
Nicht was noch ist – nur was einst war!

Familienweihnacht

Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit.
Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
schöne Blumen der Vergangenheit.

Hand schmiegt sich in Hand im engen Kreise,
und das alte Lied von Gott und Christ
bebt durch Seelen und verkündet leise,
dass die kleinste Welt die größte ist.

Winternacht

Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum…
Und es war einmal eine Flocke,
die fiel dazu wie im Traum…
Die fiel dazu wie im Traum…
Die sank so leis hernieder,
wie ein Stück Engleingefieder
aus dem silbernen Sternenraum.
Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum…
Und dazu fiel eine Flocke,
so leis als wie ein Traum…
So leis als wie ein Traum…
Und als vieltausend gefallen leis,
da war die ganze Erde weiß,
als wie von Engleinflaum.
Da war die ganze Erde weiß,
als wie von Engleinflaum.

Schenken

Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen,
Wenn die Bedachten die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei,
Schenke dabei was in Dir wohnt.
An Meinung, Geschmack und Humor,
Sodass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List,
Sei eingedenk, dass dein Geschenk
Du selber bist.

Der Tannenbaum

Juchheissassa, juchheissa!
Wir bringen ihn gebracht
Den Christbaum, den Tannenbaum
Der alles lustig macht! –
Du armer, armer Tannenbaum,
wie war dir draußen weh!
Du strecktest deine Arme aus
Und trugst doch nichts als Schnee! –
So sag’ uns doch, du schmucker Baum,
Was wirst du morgen tragen! –
Hoho! So darf man Narren wohl,
Doch keinen Christbaum fragen. –
Juchheissassa, juchheissa!
Wie ist der Schnee so weiß,
Wie grün ist doch der Tannenbaum!
Der weiß schon, was er weiß! – –

Knecht Ruprecht

Von drauß’ vom Walde komm ich her,
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor;
und wie ich so strolcht Durch den finstern Tann,
da riefs mich mit heller Stimme an:
»Knecht Ruprecht«, rief es, »alter Gesell,
hebe die Beine und spute Dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!«
Ich sprach: »O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
ich soll nur noch in diese Stadt,
wo’s eitel gute Kinder hat.«
»Hast denn das Säcklein auch bei Dir?«
Ich sprach: »Das Säcklein, das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.«
»Hast denn die Rute auch bei Dir?«
Ich sprach: »Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.«
Christkindlein sprach: »So ist es recht;
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!«
Von drauß’ vom Walde komm ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hierinnen find!
Sinds gute Kind, sinds böse Kind?

Die heil’gen Drei Könige aus dem Morgenland

Die heil’gen Drei Könige aus dem Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
»Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?«
Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,
Die Könige zogen weiter,
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.
Der Stern blieb stehen über Josefs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die heil’gen Drei Könige sangen.

Der Stern

Hätt einer auch fast mehr Verstand
Als wie die drei Weisen aus Morgenland
Und ließe sich dünken, er wär wohl nie
Dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
Seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
Fällt auch auf sein verständig Gesicht,
Er mag es merken oder nicht,
Ein freundlicher Strahl
Des Wundersternes von dazumal.

Der Bratapfel

Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört, wie’s knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel,
der Kipfel, der Kapfel,
der gelbrote Apfel.
Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
für den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den goldbraunen Apfel!
Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.