Weihnachten wird es für die Welt!
Mir aber – ist mein Lenz bestellt,
Mir ging in solcher Jahresnacht
Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
Stand Englein gleich der erste Traum!
Und aus dem eiskristall’nen Schoß
Rang sich die erste Blüte los –
Seitdem schau‘ ich nun jedes Jahr
Nicht was noch ist – nur was einst war!
Weihnachten wird es für die Welt!
Mir aber – ist mein Lenz bestellt,
Mir ging in solcher Jahresnacht
Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
Stand Englein gleich der erste Traum!
Und aus dem eiskristall’nen Schoß
Rang sich die erste Blüte los –
Seitdem schau‘ ich nun jedes Jahr
Nicht was noch ist – nur was einst war!
Schenke groß oder klein,
aber immer gediegen,
Wenn die Bedachten die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei,
Schenke dabei was in Dir wohnt.
An Meinung, Geschmack und Humor,
Sodass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List,
Sei eingedenk, dass dein Geschenk
Du selber bist.
Nussknacker, Du machst ein grimmig Gesicht —
Ich aber, ich fürchte vor Dir mich nicht:
Ich weiß, Du meinst es gut mit mir,
Drum bring ich meine Nüsse Dir.
Ich weiß, Du bist ein Meister im Knacken:
Du kannst mit deinen dicken Backen
Gar hübsch die harten Nüsse packen
Und weißt sie vortrefflich aufzuknacken.
Nußknacker, drum bitt ich ich, bitt ich Dich,
Hast bessere Zähn als ich, Zähn als ich,
O knacke nur, knacke nur immerzu!
Ich will Dir zu Ehren
Die Kerne verzehren.
O knacke nur, knack knack knack! immerzu!
Ei, welch ein braver Kerl bist Du!
Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit.
Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
schöne Blumen der Vergangenheit.
Hand schmiegt sich in Hand im engen Kreise,
und das alte Lied von Gott und Christ
bebt durch Seelen und verkündet leise,
dass die kleinste Welt die größte ist.
Die heil’gen Drei Könige aus dem Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
»Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?«
Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,
Die Könige zogen weiter,
Sie folgten einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.
Der Stern blieb stehen über Josefs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die heil’gen Drei Könige sangen.
Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum…
Und es war einmal eine Flocke,
die fiel dazu wie im Traum…
Die fiel dazu wie im Traum…
Die sank so leis hernieder,
wie ein Stück Engleingefieder
aus dem silbernen Sternenraum.
Es war einmal eine Glocke,
die machte baum, baum…
Und dazu fiel eine Flocke,
so leis als wie ein Traum…
So leis als wie ein Traum…
Und als vieltausend gefallen leis,
da war die ganze Erde weiß,
als wie von Engleinflaum.
Da war die ganze Erde weiß,
als wie von Engleinflaum.
Von drauß’ vom Walde komm ich her,
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor;
und wie ich so strolcht Durch den finstern Tann,
da riefs mich mit heller Stimme an:
»Knecht Ruprecht«, rief es, »alter Gesell,
hebe die Beine und spute Dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!«
Ich sprach: »O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
ich soll nur noch in diese Stadt,
wo’s eitel gute Kinder hat.«
»Hast denn das Säcklein auch bei Dir?«
Ich sprach: »Das Säcklein, das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.«
»Hast denn die Rute auch bei Dir?«
Ich sprach: »Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.«
Christkindlein sprach: »So ist es recht;
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!«
Von drauß’ vom Walde komm ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hierinnen find!
Sinds gute Kind, sinds böse Kind?
Juchheissassa, juchheissa!
Wir bringen ihn gebracht
Den Christbaum, den Tannenbaum
Der alles lustig macht! –
Du armer, armer Tannenbaum,
wie war dir draußen weh!
Du strecktest deine Arme aus
Und trugst doch nichts als Schnee! –
So sag’ uns doch, du schmucker Baum,
Was wirst du morgen tragen! –
Hoho! So darf man Narren wohl,
Doch keinen Christbaum fragen. –
Juchheissassa, juchheissa!
Wie ist der Schnee so weiß,
Wie grün ist doch der Tannenbaum!
Der weiß schon, was er weiß! – –
Nikolaus, Nikolaus, lieber Mann,
klopf an unsre Türe an!
Wir sind brav, drum bitteschön,
lass den Stecken draußen steh’n!
Nikolaus, Nikolaus, huckepack,
schenk uns was aus deinem Sack!
Schüttle deine Sachen aus,
gute Kinder sind im Haus!
Lieber guter Weihnachtsmann,
schenk mir einen Kuchenmann,
nicht zu groß und nicht zu klein,
ich will auch immer artig sein.
Gibst Du mir einen kleinen,
fang ich an zu weinen!